Samstag, 11. Juni 2011

Lektion 1.

Kerzen tauchen den sonst kargen Raum in ein angenehmes Licht. Drei Weingläser gefüllt mit einem Wein aus dem Lieblichsten aller Länder stehen auf einem Tisch. Der Tisch hat genau wie ich eine Geschichte zu erzählen, denn er ist alt.

Er hat viel gesehen, immer eine lasst auf seinen Schulter getragen, die er seit Geburt an trägt. Nichts wird sich daran ändern nur die Schwere der Last. Nie hat er etwas anderes gemacht als sein Leben so zu Leben wie ist, seinen Weg zu beschreiten egal wie beschwerlich er auch ist.

Genau wie ich ist er aus dazu Verflucht sein Schicksal zu erfüllen. Zu den Weingläsern und den Kerzen stehen Teller und Besteck sie sind aus dem gleichen Baum geboren wie der Tisch es ist. Der Teller die Hände, das Besteck die Finger. Auf den Tellern ein undbeendetes Mahl. Die Luft erfüllt von Gerüchen aus fernen Ländern.

Ein Hauch Lavendel, Zimt, gepaart mit Rosen und Nelken, doch etwas fehlt noch, die stärkste unter ihnen und verheißungsvollste. Die Riegelblume, genannt auch die Blüte der Toten. Am Fest des Todes und der Widergeburt wird sie zu ehren der Toten als Opfergabe dem Schicksal überreicht. Damit die Verblichen auf ewig ruhen und nicht wieder aus ihrem Schlaf erwachen. Es ist stickig hier drinnen so das ich das Fenster öffne um die Nacht herein zu bitten um an dem Schauspiel teil zu nehmen.

An den Spuren der erfolgreichen Jagd vorbei begeben ich mich am Tisch vorbei. Verschwitzt mit der Sehnsucht nach kühle greife ich nach einem Glas und setze ich mich wieder in meinen alten zerfallenen Sessel der einst mit rotem Samt bezogen war. Angewidert und doch erregt verfolge ich des Löwen Spiels mit seiner Beute. Das Feld der Schlacht ist ein Himmelbett aus Mahagoni.

Bezogen mit weißen Lacken, die als weichen Untergrund dienen um nicht im Stroh zu liegen. Langsam spüre ich die sanfte Brise die die Nacht herein trägt mir aber keine Erleichterung schenkt. Den mein Blut brennt in meinen Adern, es brennt so stark das es sich nicht löschen lässt. Geräusche der Lust dringen an mein Ohr, lieblich ihre stimme klingt.

Im Bett ein Körper der nach Lust und Extase schreit ein anderer der seinen Hunger stillen will. Schweiß, er verziert ihre nackten Leiber als Schmuck der im Kerzen Schein leicht glänzt. Ich nippe an meinem Glas. Nur noch ein kleiner Schluck Wein den ich mit Genuss im Glas schwenke.

Auf meinem Gesicht ein Lächeln das meine Zähne entblößt. Auch ich verspüre nun Lust meine aufkommende Gier zu befriedigen. Hände die einander Zärtlichkeiten und Wollust schenken. Sie gleiten über die Haut des anderen als würde man über ein Tuch streichen. Leiber die aneinander reiben und sich gegenseitig auf heizen.

Berührungen die einen in den Wahnsinn treiben. So liegen sie da. Der Löwe fast an seinem Ziel. Die Beute ihm hörig. Lippen die auf einander treffen und sich wieder trennen, sie sind über all und doch nicht da. Ich kann mich kaum halten dem Spiel bei zu wohnen. Meine Zähne dringen in meine Finger ein die ich mir an der Wange hielt um meinen Schultern die last meines Kopfes zu nehmen.

Sie stöhnt wieder unter der Woge der Fleischlichen Begierde und ihrer Gier das zu kriegen was sie will. Ihrem Gefährten zu zeigen das sie bereit ist für den letzten Schritt um zur Extase der Sinne zu gelangen, dem lang ersehnten Ziel. Ich stelle das Glas auf den Tisch, erhebe mich und geselle mich zu den beiden Lieben.

Setze mich auf die Kante des Bettes. Stütze mich mit dem rechten Arm ab und streiche über ihren Körper. Der Löwe hat sein Ziel erreicht, er hat seiner Beute den willen gebrochen. Was seinen Hunger nur noch stärker werden lässt. Sich nicht störend von meiner Anwesenheit machen die beiden weiter.

Ich warte. Mein Meister hebt seine Kopf und Lächelt mich an. „Das Mahl ist angerichtet", ertönt seine stimme in meinen Kopf. Nun lege ich mich neben sie und beuge mich halb über sie. Mit einen letzten Blick in ihre Augen, entblöße ich meine Zähne und lasse sie in ihren Hals gleiten wie auch mein Meister an der innen Seite ihres Oberschenkels. Sie schreit vor Lust auf um in ihrer Extase zu ihr Leben aus zu hauchen.

So sehr mich mein Hunger treibt sich ihr süßes Blut ein zu verleiben trinke ich langsam, ganz langsam. Ihr süßes alkoholisiertes Blut gleitet mir genüsslich die Kehle herunter. Der Alkohol berauscht langsam auch die meinen Sinne und lässt mich jetzt jeden ekel' vor mir und der meiner selbst vergessen.

Doch bevor ich mich ganz verliere höre ich auf ihr das Blut aus zu saugen. Aber meine Gier ist noch nicht gestillt. Hungrig schaue ich meinen Mentor an. Er sieht zu Frieden zu mir auf. „Sehr gut", sagte er und setzt sich hin. „Du bist doch keiner von den Vampiren die erst gebissen werden wollen und sich dann weigern Blut zu trinken um zu sterben, aber nun komm." Er stand auf und zog sich an.

„Ich habe ein Geschenk für dich". Angezogen begab er sich mit mir in den Schatten, wir verließen die Räumlichkeiten meines Herren und betraten die meinen. „Zeigt das was du gelernt hast auch anwenden kannst und wirst." Mit einer Geste zeigte er auf ein junges Mädchen. Es war das Mädchen vom Strand mit den Feuer roten Haaren. Warum. Warum sie. Wie konnte er wissen das er bei ihr war, wie konnte er wissen das ich sie mag. Entsetzt stehe ich da.

Mein Meister ging zum einen kleinem Tisch worauf eine Karaffe mit Wein stand. Nahm sich eine Glas, schenkte sich ein und setzte sich dann auf den daneben stehende Stuhl. Mein Blut fing wieder an zu brennen, mein totes Herz zu wild zu schlagen. Das Tier in mir bahnt sich schnell und bestimmend ohne wenn und aber den nach außen, denn es war immer noch Hungrig, ich war immer noch Hungrig.


Mein Meister sitzt noch immer da wo er vorher saß und applaudiert mir zu. „Sehr gut, du bist lernfähig. Valandriel Schattenweißtänzer der Elf der das Leben und die Menschen verteidigt tötet und trinkt Blut wider willen oder etwa doch aus freien Stücken ?". Ein genüssliches Grinsen zog sich über meines Meisters Gesicht.

Ich traue mich nicht den Blick wo anders hin schweifen zu lassen, denn ich kann mir denken was ich getan habe. Ich habe getötet. Ekel steigt in mir auf. „Wie heißt es so schön, nach dem Vergnügen kommt die Arbeit ? Mach den Dreck weg den gemacht hast." Er verschwand im nichts wie so oft.

„Ich wünsche dir noch eine schöne Nacht mit deiner Liebsten oder besser gesagt was du davon übrig gelassen hast.", hörte ich seine Stimme mit einem Amüsierten Unterton in meinem Kopf. Ängstlich dennoch wissend lasse ich meine Blicke um mich herum schweifen. Nun sitze ich da auf meinem Bett was einst weiß und trocken war, jetzt ein rot angenommen hat und nass ist. Gefüllt mit Innereien, Hautfetzen und Reste von Gliedmassen. Überall der Geruch von Blut und Tod....

Nächtebuch des Valandriel Schattenweißtänzer 9

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