Samstag, 11. Juni 2011

Der Geruch der Nacht

Ich gehe durch den Schatten der großen Stadt auf der suche nach meiner Beute für diese Nacht. Die Luft ist erfüllt von den Frauen, die mich im tiefsten erregen. Eine soll heut Nacht mit mir Lust und Leid teilen. Begierig ziehe ich diesen Geruch ein um ihn nicht zu verlieren.



Wie ein Tier das seine Beute gewittert hat folge ich der Spur die nur für mich ausgelegt scheint. Je näher ich meinen Ziel komme desto erregter werde ich, kalte Schauer laufen mir über meinen toten Rücken. Das Tier in mir sehnt sich danach seine gelüste zu befriedigen, lange wird es nicht mehr warten. Meine Zunge benetzt meine Tod bringenden Zähne mit Speichel.



Bald…, ja…, bald habe ich dich, werde Freude, Leid und verderben über dich bringen.

Ich kann deinen Puls schon spüren du bist nichts mehr weit. Ich breite meine Arme aus und lasse meine Krallen an den Wänden lang schaben, im Herzen der Nacht. Nur noch ein paar Meter, …. da stehst du. Als würdest du schon ungeduldig auf mich warten und wollen das ich meine Zähne in deinen Leib bohre und dich deines Lebens erleichtere.



Meine Augen fangen an zu glühen. Hab ich dich wie schön du bist, schon fast eine Verschwendung, dennoch dürstest es mich nach einen Edlen Jahrgang. Mit meinen ausgebreiteten Armen bewege ich mich lautlos auf dich zu, ich rieche an dir. Welch ein Genuss.



Plötzlich drehst du dich als hättest du mich bemerkt, sucht die endlose Dunkelheit ab, doch siehst mich nicht. Wieder stelle ich mich hinter dich, ich schließe meine Arme um dich, streiche dein seidiges Haar, welches im Mondlicht fast schon Silbern strahlt, zur Seite und lasse meine Zunge über deinen wunderbaren Hals gleiten. Du zitterst leicht dennoch lässt du mich gewähren.



Ich kann meine Gier nicht mehr lange kontrollieren, dass Tier will raus, bald wirst du meinen Biss zu spüren bekommen und mir mit Leidenschaft dein Blut reichen. Ich kann es in deinen Augen lesen das du es willst, du brauchst nichts zu sagen damit ich deinen unendlichen flehen nachgebe und Gewähre wonach du dich in deiner Lust sehnst…



...mit einem Lächeln auf deinem toten Gesicht strahlst du mich an. Nun liegst du hier in meinen Amen und schläfst für immer. Über meine Wange läuft eine Träne aus einer roten Substanz. Kleines Mädchen dessen Leben nur von Armut, Einsamkeit und Leid gezeichnet war nun bist du in einer besseren Welt.



Ich trage dich durch die Nacht spazieren in meinen Armen. Nach einiger Zeit kommen wir an einem Fluss an. Er zeigt sich in all seiner Pracht nur für dich. Siehst du? Ich gehe mit dir in den Fluss und lege dich in seine Feuchten und kühlen Arme, nun ist das dein Wegefährte auf deinen Reisen leb wohl. Ein letztes mal schaue ich nach dir und sehe wie er dich in seiner Umarmung mit sich davon trägt…leb wohl mein Herz….



Tagebuch Valandriel Schattenweißtänzer 4

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